Die Klasse 13 des TG befindet sich in der Prüfungsphase. Im Zeitraum von 9 Tagen müssen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Abiturs 2016 an vier schriftlichen Prüfungen teilnehmen, welche vierfach in den „Prüfungsblock“ eingerechnet werden.
Mittwoch, 7.50 Uhr im Raum 108: Der Countdown läuft! Bevor in wenigen Minuten der Startschuss fällt, werden noch letzte Infos getauscht, Ratschläge gegeben, Glück gewünscht und Essensvorräte, Schreibmaterialien und Glücksbringer auf dem Tisch positioniert. Der eine oder andere rennt noch einmal kurz zur Toilette oder richtet vorsichtshalber schnell ein Stoßgebet gen Himmel und dann geht’s los...
Heute ist Mathe dran – neben dem Profilfach Mechatronik eines der beiden Fächer, um die man am TG nicht herum kommt. Seit Wochen schon bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf diese Prüfung vor. Da wurden Lerngruppen gebildet, Nachhilfe genommen und im Unterricht mit Frau Meigen die Prüfungen der Vorjahre vorwärts, rückwärts und diagonal gerechnet, damit es heute zu keiner bösen Überraschung kommt. Um Analysis, Vektorgeometrie und Stochastik wird es gehen – so viel ist gewiss – aber ob es gut lief, das weiß man eben immer erst, wenn man es hinter sich hat.
Nicht, dass dann schon alles vorbei wäre! Gut die Hälfte der Schüler muss auch morgen nochmals ran. Die Prüfungen in Deutsch, Englisch und Mechatronik fanden schon statt.
Die heutige Prüfung ist demnach für viele auch nur eine Etappe. Wenn also in 270 Minuten der Letzte seine Prüfungsarbeit abgegeben hat, dann gilt: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“.
Wirklich geschafft haben es die Schüler erst, wenn sie (üblicherweise hupend) durch die Straßen fahren und dem Rest der Welt ihre Freude darüber kundtun. Aber bis dahin herrscht eben noch eine Art „Ausnahmezustand“.
Genau genommen gilt das für die ganze Schule: In den Pausen darf man nicht lauthals herum brüllen, das fordern zumindest die Hinweisschilder, die auf den Gängen platziert wurden. Und dann ist da noch eine der Toiletten für den normalen Publikumsverkehr gesperrt. Man will sicher gehen: zum einen, dass die Prüflinge nicht unnötig Zeit verlieren, wenn sie mal dringend π π müssen, zum anderen aber auch, dass nicht gemogelt wird. „Täuschungsversuch“ wird das genannt, wenn man auf dem WC etwa einen PC versteckt, um sich (regelwidrig) Informationen zu beschaffen. Rein theoretisch wird das dank modernster elektronischer Kommunikationsmittel ja immer leichter. Als Aufsicht führender Lehrer kann man inzwischen ja wirklich nicht mehr sicher sein, dass die Banane, die neben dem Schüler auf dem Tisch liegt, so harmlos ist wie sie auf den ersten Blick scheint...
Wenn in ein paar Tagen wieder der Schulalltag einkehren wird, heißt es für viele Schüler der Klasse TG 13 (nach dem wochenlangen Prüfungsstress und der elenden Paukerei) einen oder auch gleich mehrere Gänge herunter zu schalten und auf die Prüfungsergebnisse zu warten – bis Anfang Juni. Stehen diese fest, heißt es noch ein allerletztes Mal antreten: zur Präsentationsprüfung, die vor einigen Jahren an die Stelle einer mündlichen Prüfung getreten ist.
Und wenn man die dann auch geschafft hat, aber dann!!!