An der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim haben die Schüler*innen der Ausbildungsvorbereitungsklasse AVdual mit einem für eine technische Schule auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Projekt begonnen: Obwohl die GTB keine Gartenbauausbildung anbietet, errichten die Schüler*innen in diesem Schuljahr einen Platz mit vier Hochbeeten. Dabei sammeln sie allerhand Erfahrungen von der Planung der Anlage über die Berechnung der benötigten Materialien bis hin zur Auseinandersetzung untereinander über die Zwecke ihrer einzelnen Arbeitsschritte und der Dokumentation. Und natürlich ist das Zupacken in der Praxis gefragt.
Angefangen wurde zunächst mit den Bodenarbeiten. Dazu wurde der Untergrund, auf dem später die Hochbeete stehen sollen, gut vorbereitet. Zunächst wurde der gewünschte Platz abgesteckt, geebnet und eine flache Grube ausgehoben. Damit später überschüssiges Wasser abfließen kann und nicht ein Hochmoor-Beet daraus wird, musste auch der Boden gelockert werden.
Im Werkstattunterricht der Abteilung für Holztechnik werden später die Hochbeete aus Holz gefertigt und schließlich in der Abteilung für Farbtechnik farblich gestaltet.
Aber neben der fachlichen und berufsbezogenen Ausbildung bietet der Schulgarten für die Schüler*innen weitere Lernmöglichkeiten. Nachhaltige Entwicklung wird in der baden-württembergischen Bildungspolitik betont. Die jungen Erwachsenen sollen verstehen, wie Nahrungsmittel produziert werden, was gesunde Ernährung bedeutet und wie viel Arbeit selbst in einer kleinen Tomate stecken kann. Damit lernen die Schüler*innen der dualen Ausbildungsvorbereitung elementare Zusammenhänge ihrer Lebenswelt verstehen, aber auch die soziale Integration der Jugendlichen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen wird gefördert.
„Auf jeden Fall macht es ihnen Spaß!“ kommentiert Klassenlehrer David Sandmaier das engagierte Treiben seiner Klasse. „Der Boden ist schwierig, aber die Klasse arbeitet so heftig, dass schon zwei Gerätestiele zu Bruch gegangen sind.“ Ein gutes Zeichen, findet er. „Gehen wir heute wieder raus?“ sei zu einer neuen Begrüßung in der Klasse geworden - auch wenn einige mit dem Schuhwerk Probleme hätten und der Schuhputz immer viel Zeit erfordere. Das gehöre eben auch zu den Dingen, die gelernt werden müssten.