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„Keiner muss alleine stehen“ – Berufsfindung an der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim

05.04.2022

Die Gewerbliche Schule Tauberbischofsheim setzt in der Schulart AVdual (Ausbildungs-Vorbereitung mit den dualen Partnerbetrieben) auf ein Bündel an Angeboten zur Berufsfindung und den engen Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben

Sven (16) steht vor seiner Klasse AVdual und preist zwei imaginäre Eheringe an. Er stellt, wie alle Schüler der Klasse, einen von mehr als 130 Handwerksberufen vor. Die Informationen dazu holt er sich aus einer Broschüre der Handwerkskammer Heilbronn-Franken mit dem Titel „Theoretisch kannst du alles werden – praktisch auch“. Sven hat sich für den Beruf des Goldschmieds entschieden und ist um keine Antwort verlegen. „Du solltest auf jeden Fall in den Vertrieb gehen“, meint deshalb Daniel Reistenbach von der Handwerkskammer scherzhaft. Doch eigentlich ist er in der Klasse, um das Handwerk vorzustellen und Werbung zu machen für die rund 6000 ausbildenden Handwerksbetriebe der Region, die händeringend Nachwuchs suchen.

 

Für die Gewerbliche Schule Tauberbischofsheim ist der Besuch der Handwerkskammer in der Klasse AVdual ein Modul eines aufeinander abgestimmten Bündels an Angeboten zur Berufsorientierung, das für die Schüler*innen den Weg von der Schule in den Beruf ebnen soll. Je besser dieser Übergang vorbereitet wird, umso besser sind später auch die beruflichen Chancen der jungen Menschen. Doch nach wie vor wird die berufliche Zukunft oft stark vom Elternhaus beeinflusst und der Bildungserfolg hängt eng mit der sozialen Herkunft zusammen.

 

Die Frage nach der passenden Ausbildung zu diskutieren und mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen – egal ob in der Schule oder in der Familie – kann sehr aufwändig sein. Will man Jugendliche in ihrer Berufsfindung beraten, erfordert das neben psychologischem Geschick, auch jede Menge Fachwissen zu dem gewaltigen Spektrum an Möglichkeiten in der beruflichen Bildung. Und Fachwissen ist bekanntermaßen bei niemandem größer als bei Fachleuten.

 

Daniel Reistenbach und seine Kollegin Sylvia Kotte-Mandel machen bei ihrem Besuch an der GTB auch gleich deutlich, was in der Berufsberatung durch die Familie oftmals unberücksichtigt bleibt: Der rasante Wandel der Arbeitswelt, der in den letzten Jahren ganz neue Berufsbilder geschaffen hat. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit immerhin 324 anerkannte Ausbildungsberufe mit zwei- bis dreieinhalbjähriger Ausbildungszeit. Elf davon wurden zum Ausbildungsstart 2020 grundlegend modernisiert. Unterschiedliche Berufsbilder, also die Tätigkeiten, die man in der betrieblichen Praxis dann schließlich ausübt, lassen sich kaum zählen.

 

Einen besseren Überblick über die Vielzahl an beruflichen Bildungswegen hat wohl keiner als die Berufsberater*innen der Agentur für Arbeit. Auch sie wirken an der individuellen Berufsfindung und Berufsberatung im AVdual mit. Hierzu kommt Berufsberaterin Mechtild Häfner-Baumann mit ihrer Kollegin Anna-Maria Lenk an die Gewerbliche Schule und erarbeitet in Einzelgesprächen gemeinsam mit den jungen Menschen Berufswünsche sowie berufliche Möglichkeiten und Alternativen und unterstützt durch Vermittlung von Ausbildungsplätzen.

 

„Was kann ich? Was will ich? Was lässt sich vor Ort auch realisieren? Das sind dabei die zentralen Fragestellungen“, so die Berufsberaterin. Sie betont dabei die Bedeutung einer realistischen Einschätzung der Möglichkeiten für die einzelnen Schüler*innen, denn eines ist klar: Hohe Abbruchquoten sind oftmals die Konsequenz von unrealistischen Vorstellungen - einerseits vom Wunschberuf und andererseits von den eigenen Möglichkeiten. Immerhin wird jeder vierte Ausbildungsvertrag vorzeitig beendet.

 

Will man größere Enttäuschungen und den Verlust von Geld, Zeit und Nerven vermeiden, welche eine abgebrochene Ausbildung für beide Seiten mit sich bringt, sind das Kennenlernen und Einschätzen der eigenen Stärken, Leistungsfähigkeit und Interessen von großer Bedeutung. Doch woher soll man noch während der Schulzeit wissen, welche das sind und inwieweit sie im beruflichen Alltag überhaupt eine Rolle spielen?

 

Um das festzustellen, verfügt die Agentur für Arbeit über eine ganze Reihe hochprofessioneller Mittel. Etwa den acht Stunden umfassenden Eignungstest Check-U, der ganz losgelöst von den Schulnoten persönliche Begabungen und Neigungen darzustellen vermag und bei Weitem aussagekräftiger ist als die einschlägigen Tests, die man im Internet machen kann.

 

Doch ob der Wunschberuf beziehungsweise der Berufsvorschlag dann auch wirklich passen, kann man erst sagen, wenn man sich darin in der Praxis versucht. Betriebspraktika stellen deshalb eine weitere Säule der Berufsfindungsmaßnahmen im AVdual dar.

Durch die intensive Einbindung der dualen Partner, also den Ausbildungsbetrieben, lernen die Schüler*innen an einem Praktikumstag in der Woche die betriebliche Realität kennen.

 

Durch die enge Begleitung und Unterstützung der Jugendlichen durch eine AVdual-Begleiterin und einen Jugendsozialarbeiter sollen die Chancen eines Praktikums voll ausgeschöpft werden.  Sie sind das Bindeglied zwischen der Schule und den Betrieben. Sie verfügen über ein großes Netzwerk an Kontakten und helfen den Jugendlichen bei der Akquise, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Betriebspraktika. Durch ihre Nähe zu den Schülern, die an der GTB auch räumlich gegeben ist, haben die beiden Betreuungskräfte Karin Aeckerle und Lukas Frick stets ein Auge auf ihre Schützlinge. Eine Betreuung weit über die Berufsberatung hinaus ist der positive Nebeneffekt.

 

Die Betriebspraktika ermöglichen auch erste Kontakte zu potentiellen Ausbildungsbetrieben zu knüpfen und die Chancen der Schüler*innen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern. So ist es nicht selten, dass Schüler*innen über ihren Praktikumsplatz einen Fuß in die Tür ihres künftigen Ausbildungsbetriebs

bekommen, obwohl ihre Schulnoten vielleicht nicht ganz den Anforderungen genügen würden. Kann ein Schüler im Praktikum überzeugen, etwa weil er zuverlässig und lernbereit ist oder sich besonders geschickt zeigt, so ist das für viele Betriebe aussagekräftiger als jedes Bewerbungsschreiben. Vor allem auch, wenn der Praktikant seine Soft Skills unter Beweis stellen kann, also beispielsweise Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, aber auch Kritik- und Konfliktfähigkeit, an welchen es bei den jungen Leute oftmals noch hapert.

Karin Aeckerle und Lukas Frick sind aber auch behilflich, wenn es bei der Ausbildungsplatzsuche notwendig ist, Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen.

  

Natürlich kann das Ergebnis der Berufsberatung auch sein, dass der angestrebte Wunschberuf einen höheren Schulabschluss erfordert. Dann setzt ein Schüler seine Schullaufbahn an einer geeigneten Schule fort, wenn er dazu gewillt ist und die Bedingungen erfüllt.

Aber auch diejenigen Schüler*innen, die mit Einschränkungen zu kämpfen haben und besondere

Unterstützung brauchen, erhalten optimale Beratung und Weitervermittlung, beispielsweise in sonderpädagogische Bildungszentren, wie etwa die Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg.

 

„Eigentlich ist es kaum möglich, dass jemand alleine steht“, bilanziert Berufsberaterin Häfner-Baumann ihre Arbeit und die der GTB. Mit den drei Säulen der Berufsberatung und Berufsfindung

bietet die Schule den Schüler*innen der Klasse AVdual bei der Wahl ihres Berufs und ihres Ausbildungsbetriebs die maximalen Möglichkeiten.

Autor: Petra Nerpel

AVdual der gewerblichen Schule TBB

Berufsfindung an der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim