Im Rahmen der bundesweiten Initiative "Schulbesuch vom Landtag" stand der Präsident des Landtags Herr Wilfried Klenk unseren Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.
Das war schon eine tolle Sache, dass es Geschichtslehrer Maximilian Zorn hinbekommen hatte, dass die GTB innerhalb zweier Jahre kürzlich schon den zweiten Besuch „vom Landtag“ bekam.
War es im Herbst 2013 der Vizepräsident des Landtags, Wolfgang Drexler (SPD), der sich im Rahmen der bundesweiten Initiative „Schulbesuch vom Landtag“ den Fragen der Schüler stellte, so hatte dieses Mal der Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU) persönlich den weiten Weg von Stuttgart auf sich genommen.
Rund 80 Schülerinnen und Schülern des Technischen Gymnasiums stand dieser in einer offenen Fragerunde Rede und Antwort.
Zwar hatte Schulleiter Hermann Ruppert die Schüler in seiner Begrüßung darauf vorbereitet, dass der Träger eines solchen neutralen Amtes durchaus diplomatische Antworten zu heiklen Themen wisse, doch nach der etwa zweistündigen Veranstaltung waren die Schüler vor allem von der Offenheit und persönlichen Art des Politikers angetan.
„Die klaren Worte kamen gut an“, war am Tag darauf in den Fränkischen Nachrichten zu lesen, doch dem Munde des Landtagspräsidenten entlockt haben diese ihm die Schüler.
Politisches Desinteresse wirft man Jugendlichen ja zuweilen leichthin vor – und darf sich dann eines Besseren belehren lassen.
Von der Bildungspolitik über den zu erwartenden Einzug neuer Parteien in den Landtag bis hin zu der besonderen Rolle Deutschlands innerhalb der EU wurden von den Schülern Antworten eingefordert.
Dominierendes Thema aber war die Flüchtlingskrise. Deutlich spürbar war, was den jungen Wählern unter den Nägeln brennt und in den Köpfen umgeht. Dass auch der Landtagspräsident dazu keine Patentrezepte nennen konnte, war den meisten einleuchtend, obwohl sich nicht alle damit zufrieden geben wollten.
Klar also, dass der eine oder andere noch offene Punkt im anschließenden Unterricht erneut aufgegriffen wurde.
Beeindruckt zeigte sich aber auch der Landtagspräsident in einem Brief, den er ein paar Tage nach der Veranstaltung der Schule zukommen ließ. Bezüglich der Debatte um die Flüchtlingskrise schrieb Klenk wörtlich: „Die Schüler haben sich engagiert, fundiert, differenziert und konstruktiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Eine solche Haltung würde ich mir vermehrt auch in der gesellschaftlichen Debatte wünschen, sie ist leider nicht selbstverständlich.“ Auch zeigte er sich überrascht, wie intensiv sich die Schüler auch mit der komplexen Materie des Freihandelsabkommens TTIP beschäftigt hätten.
Für seine parlamentarische Arbeit sei es ein Gewinn, dass ihm die jungen Erwachsenen einen Einblick in ihre Lebenswelt und Perspektiven hätten vermitteln können.