Wir, die TGM11 (Technisches Gymnasium Mechatronik, Jgst11), bekamen eine Einladung ins Multikulticafé von der VABO-Klasse. Darüber freuten wir uns sehr, da uns diese Initiative zeigt, dass die Schüler/innen uns kennen lernen und mit uns Zeit verbringen möchten. So gingen wir gemeinsam in dieses Café, das im Netzwerk Familie immer Montags stattfindet.
Dort angekommen, begrüßte uns Frau Hunecke sehr freundlich. Sie erklärte uns, dass der Treffpunkt Multikulti ein Angebot zur Begegnung von Menschen aus Deutschland mit den hier ansässigen Menschen aus anderen Ländern wie Syrien, Eritrea, Somalia, Gambia, um nur einige zu nennen, ist.
Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee oder Tee bringt der Treffpunkt Einheimische mit anderen Menschen aus fernen Ländern und deren Kulturen in Kontakt, während unsere fremdländischen Mitbürger ganz nebenbei neue Kontakte knüpfen, die Sprache festigen und sich einfach integrierter und heimischer fühlen können.
Nach dieser Einführung haben sich 3 VABO- Schüler, die mittlerweile sehr gut Deutsch sprechen können, bereiterklärt, etwas über ihre Heimatländer und sich selbst zu berichten.
Wir lauschten sehr gespannt diesen Erzählungen aus Syrien, Albanien und Afghanistan. Absolute Stille kehrte ein. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Alle Zuhörer/innen waren sehr ergriffen, als uns die Schüler die politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Zustände aus den jeweiligen Ländern schilderten.
Woher kommst du?
Wieso bist du gegangen?
Wie soll es weitergehen?
All diese Fragen, die wir uns schon immer stellten, wurden beantwortet.
Auch hörten wir, dass die Schüler auf jeden Fall in Deutschland bleiben wollen, denn sie wollten nie mehr so Schlimmes durchstehen müssen. Ihre Flucht übers Wasser mit Booten, die kenterten, oder an Land, zu Fuß. Tagesmärsche oder Nachtwanderungen bis zur Erschöpfung. Immer im Hinterkopf, als ständigen Begleiter, die Angst vor dem Tod, die Angst entdeckt oder erschossen zu werden.
Als das jeder der drei Schüler bestätigte, wurde uns bewusst: Das muss das Schlimmste sein, was man überhaupt erleben kann.
Und jetzt: Weit weg von daheim in einem fremden Land, wo man nicht verstanden wird, nicht weiß, wie es weitergehen soll. Und - man kann ja überhaupt nichts dafür!
Es ist schwer für uns, sich in eine solche Situation hineinzuversetzen, da wir in einem Land aufgewachsen sind, das sowohl politisch als auch wirtschaftlich mehr als stabil ist.
Nach diesen Präsentationen ging es zum gemütlichen Teil über.
In gemischten Arbeitsgruppen, d.h. TG-ler und VABO-ler, werden wir bei unserem Klassenausflug nach Stuttgart gemeinsam Aufgaben lösen müssen. In diesen jeweiligen Schüler- Konstellationen saßen wir bereits zusammen. Bei Tee, Kaffee, selbstgebackenen Waffeln und netten Gesellschaftsspielen erfuhr man zunehmend Neues über den jeweiligen Anderen.
Als es Zeit war zu gehen, bedankten wir uns noch bei Frau Hunecke.
Wir freuen uns schon auf unseren Ausflug und die nächste Aktion mit der VABO- Klasse.
Hier noch ein paar Bilder des netten Miteinanders....