An der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim wurden kurz vor Weihnachten 51 gutgebildete Fachkräfte ins Berufsleben entlassen. In vorweihnachtlicher Stimmung begrüßte Abteilungsleiter Berufsschule Jörg Schwab die frisch Ausgebildeten, sowie deren Gäste in der Aula. Besonders begrüßte er Herrn Dr. Heiko Schnell vom Landratsamt des Main-Tauber-Kreises, Ausbilderinnen und Ausbilder, Angehörige sowie Lehrerinnen und Lehrer der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Gitarristen und Sänger Leo Guggenmos sowie June Weber.
Nach der Begrüßung übergab Jörg Schwab das Wort an Schulleiter Hermann Ruppert. Er blickt auf 3,5 ereignisreiche Jahre zurück und dankte allen an der Prüfung Beteiligten für ihre Arbeit. Die vergangene Zeit sei nicht immer einfach gewesen, so Hermann Ruppert. Es hätte sicher immer wieder Momente des Zweifels gegeben oder Durstphasen. Dennoch blieb das Ziel immer vor Augen. Nun heiße es, an fünf Tagen in der Woche seinen Mann oder seine Frau zu stehen. Der Abschluss der Berufsschule sei jedoch nur ein weiterer Meilenstein. Nun ständen den jungen Menschen alle Wege offen und sie sollten den für sie richtigen Weg einschlagen. So bietet auch die Gewerbliche Schule attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten: In einem Jahr kann man mit abgeschlossener Berufsausbildung am Berufskolleg mit den Fachrichtungen Technik oder Wirtschaft die Fachhochschulreife erreichen, oder in zwei Jahren an der Fachschule für Technik (Schwerpunkt: Maschinenbau) das Zeugnis des Staatlich geprüften Technikers erhalten. Dieser Abschluss ermöglicht eine Laufbahn im mittleren Management und beinhaltet ebenfalls die Fachhochschulreife.
Als Amtsleiter für Schulen im Main-Tauber-Kreis überbrachte Dr. Heiko Schnell die Grußworte des Landratsamtes und beglückwünschte die ehemaligen Berufsschülerinnen und Schüler auch im Namen von Landrat Christoph Schauder und Schuldezernentin Ursula Mühleck. Dr. Schnell lobte das duale Ausbildungssystem und blickte stolz auf die Leistungen des Kreises für die berufliche Bildung. Er bekräftigte, dass der Landkreis eng an der Seite der beruflichen Schulen stehe, um weiterhin gutausgebildete Fachkräfte für die Region hervorbringen zu können.
Der Abteilungsleiter der Berufsschule, Jörg Schwab, sagte, der Begriff „Abschluss“ höre sich zwar nach Ende an, sei jedoch vielmehr die Eintrittskarte in neue berufliche Dimensionen. In den vergangenen Jahren hätten sich die Absolventinnen und Absolventen sowohl fachliches Wissen als auch Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit oder Arbeitsethos angeeignet. Er ermutigte alle, in beide Kompetenzen zu investieren, sich realistische Ziele zu setzen und der Welt und Zukunft optimistisch zu begegnen. „Die Welt ist derzeit in Turbulenzen, da hilft es nicht selbst aus den Fugen zu geraten,“ sagte Jörg Schwab
Schließlich folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: die Zeugnisverleihung. Die Klassenlehrer überreichten die Zeugnisse sowie Preise und Belobigungen und blickten einerseits wehmütig zurück und waren andererseits sichtlich stolz auf die erbrachten Leistungen. Prüfungsbester wurde der Tischler Benjamin Läpple, der seine Ausbildung bei der Schreinerei Blum in Schöntal absolvierte. Er verkürzte seine Ausbildung um sechs Monate und erzielte bei der vorgezogenen Prüfung die Traumnote 1,1.
Für besondere Leistungen wurden ausgezeichnet:
Maurer/in, B3MAT – vorgezogene Prüfung: Teresa Eckert (Preis), Tom Pfeuffer (Preis)
Industriemechaniker, M4IM: Moritz Behringer (Lob), Linus Sbergo (Preis), Felix Wagenblast (Lob)
Technische Produktdesigner/in, M4PA: Nadine Heck (Lob), Selina Mohr (Preis), Emelie Retzbach (Lob), Samuel Weinig (Preis)
Tischler/in, Z3TI – vorgezogene Prüfung: Lisa-Marie Jany (Preis), Benjamin Läpple (Preis)
Nach der Zeugnisverleihung richtet die Preisträgerin Teresa Eckert im Namen der Schülerinnen und Schüler einige Wort an die Anwesenden. Im Mittelpunkt ihrer Rede stand die Rolle des Handwerks. Das Handwerk sei das Bindeglied, das alle Absolventinnen und Absolventen zusammenschweiße. Dieser Berufszweig habe eine lange Tradition, schaffe aber in besonderem Maße auch Zukunft und symbolisiere Fortschritt. Ein Beruf im Handwerk sei Berufung. „Die von uns geschaffenen Arbeiten sind Symbole, sie sind Verpflichtung!“, so Teresa Eckert. Sie verglich die Handwerkskunst mit Magie. Im Handwerk gelänge es aus einfachen Dingen Großartiges zu schaffen. Am Ende zitierte sie Ludwig Thoma: „Gibt Berge, über die man hinaus muss.“ Für Teresa Eckert und alle Anwesenden stand an diesem Abend einmal mehr fest: „Das Handwerk hat Zukunft!“
Nach dem Dank von Jörg Schwab an alle, die an der Ausbildung und Prüfung beteiligt waren, folgten die Schlussworte und ein abschließendes Musikstück.
Im Anschluss an den offiziellen Teil klang der Abend bei Häppchen und Getränken aus und bot die Gelegenheit, um auf eine prägende und spannende Zeit zurückzublicken.